Future Weekly #114 | Alexandra Brandl über Mut, Mission & Exit
Erst im Februar 2021 offiziell gegründet und bereits im Juli an die Deutschen Kollegen verkauft. Im Sonntags Deep Dive sprechen Daniel und Markus mit Alexandra Brandl, der Gründerin von HeroBox (nunmehr Teil von VYTAL), über die Ups & Downs als First Time Founderin, die “Scheiss da nix”-Einstellung und ihre Erfahrungswerte aus dem Entrepreneurial Leadership Program von Austrian Startups.
Expansion Lead Austria @ VYTAL
Alex rettet die Welt vor Einwegverpackungen und setzt dabei an einem Punkt an, den wir alle lieben - gutes Essen, das man praktischerweise mitnehmen kann. Mit HeroBox haben Alex und ihr Co-Founder Jakob diesen Februar begonnen ihre Mission in die Tat umzusetzen und Mehrwegverpackungen für Take Away zu etablieren. Dabei bauten die beiden Partnerschaften mit Restaurants und Lokalen in ganz Wien auf, die ihre Speisen in wiederverwendbaren Mehrwegbehältern ausgeben und anschließend wieder von Kund:innen für die weitere Verwendung zurückgegeben werden können. Seit der Gründung im Februar hat HeroBox ein sagenhaftes Wachstum hingelegt. Viel davon ist mit Sicherheit Alex' Unnachgiebigkeit und ihrer "Scheiß da nix"-Einstellung zu verdanken, v.a. wenn es darum geht selbst Hand anzulegen um mit potenziellen Partner:innen in Kontakt zu treten, Kund:innen zu akquirieren und ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Und für Alex gab es von Anfang an einfach keine Zeit zu verlieren, weshalb sie immer zu den direktesten und effizientesten Methoden gegriffen hat, um ihre Mission voranzutreiben. Am Ende würden sich immer jene Gründer:innen durchsetzen, die am härtesten arbeiten und sich auch nach tausend Neins nicht von ihrem Ziel abbringen lassen. Wichtig sei dabei aber auch immer positive Energie und ein Lächeln mit zu bringen: “Diese Grantler von denen man immer Angst hat, von denen gibts vielleicht einen unter tausend und wenn du mit dem höflich umgehst, lächelst, wird er auch zu einem Nicht-Grantler.”
Where’s the exit?
Nach ein paar Monaten, in denen sich Alex und ihr Co-Gründer mit ihrem Hardware-basierten PaaS (packaging as a service) Geschäftsmodell durch die Pandemie gekämpft hatten, beschlossen die beiden sich mit VYTAL, dem Deutschen Gegenstück zu ihrer eigenen Startup-Idee, zusammenzuschließen. Es sei einzig logische Schlussfolgerung gewesen ihre Kräfte zu bündeln, um ihre Mission Einwegplastik zu vermeiden weiter voranzutreiben, meint Alex dazu. Natürlich würde anfangs auch das Ego mitspielen aber das Produkt sei weiterhin genauso Alex Baby, nur mit einem anderen Namen.
Einer für alle, alle für einen
Ein essenzieller Faktor, der Alex bei der Gründung ihres Unternehmens besonders unterstützt hat, war der frühe und rege Austausch mit der Community. Es sei gerade in einem so kleinen Ökosystem wie Österreich extrem wichtig zu wissen, wer um dich herum ist und sich über gegenwärtige Herausforderungen und Fehler auszutauschen: “Du kannst sicher sein, dass es irgendein Startup gibt, was schon was Ähnliches gemacht hat oder in einer ähnlichen Phase ist oder was Ähnliches will. Ähnliche Probleme hat, ähnliche Ziele hat. Und da ist man sicher immer zu zweit oder in der Gruppe stärker als alleine.” Insbesondere Incubator und Accelerator Programme wie der Social Impact Award oder auch das Entrepreneurial Leadership Programm von Austrian Startups, aber auch frühes Feedback von Partner:innen haben Alex hier besonders geholfen ihr Startup auf den richtigen Weg zu bringen und die Achterbahnfahrt, die eine Gründung bedeutet, zu navigieren: “Ja, es gibt natürlich immer ein paar Setbacks, aber zu 80% ist es noch immer ein Höhenflug. Weil ich jeden Tag weiß ich mach […] genau die Sachen die es braucht, um zu meinem Ziel zu kommen - eben Einwegplastik zu vermeiden […]. Jedes Mal wenn ich irgendwo seh’ - aha jetzt ist da schon wieder Müll angeschwemmt worden bei der Küste von Dschibuti - denk ich mir ‘Ja, aber nicht mehr mein Müll.’ ”
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